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International 12.09.2019

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Erfahrungsbericht Göteborg

Das erste «Wow-Erlebnis» am Chor-Festival war für die meisten der 40 Sängerinnen und Sänger die Eröffnungsveranstaltung. Sie fand etwas ausserhalb von Göteborg statt, in der Pastille-Arena. Die bietet Platz für etwa 4'500 Menschen, so ziemlich jeder Platz war besetzt. Ein riesiger Eröffnungsakt, mit viel Show, haufenweise Verstärkern und Chören aus 47 Nationen.

 

Schon am nächsten Tag wurde es ernst für uns – der erste Wettbewerb stand an, Kategorie Gemischte Chöre (für die Jugendchor-Kategorie ist unser Altersdurchschnitt zu hoch). Nach einer letzten Probe in einem Konferenzraum im Hotel warfen wir uns in Schale und liefen zum Konzertsaal. Die Leute auf der Strasse schauten uns dabei etwas komisch an. Naja, in Schweden sieht man auch nicht jeden Tag 40 Menschen, die mit weissem Hemd oder Bluse und  Edelweiss-Hosenträgern durch die Stadt laufen.

Oben angekommen ging es relativ schnell. Vorprobe, dann hinter die Bühne, einstehen, kurz warten, Tür geht auf, ab auf die Bühne, Applaus, volle Konzentration. Und kaum 20 Minuten später war alles schon vorbei. Der ganze Chor stand wieder draussen vor dem Konzertgebäude. Alle lachten, auch der Dirigent Martin Zimmermann – ein gutes Zeichen. Vor Ort war auch ein Kamerateam von Interkultur. Ein paar von uns konnten dabei noch zeigen wie telegen sie sind.

https://www.youtube.com/watch?v=8c2i2DKn9KM

Noch am gleichen Abend haben wie erfahren, dass wir uns für den Grand Prix qualifiziert haben – bedeutet eine Runde weiter und noch einen Juryauftritt mehr. Zwei Tage später, an der Rangverkündigung, durften wir dann sogar zwei Goldmedaillen abholen.

Begegnungskonzert mit Schweden und USA

An den folgenden Tagen fokussierten wir uns auf unseren dritten Wettbewerb, Musica Sacra. Doch etwas Lockeres darf dazwischen auch nicht fehlen. Am Tag vor dem zweiten Wettbewerb stand ein Begegnungskonzert an. Das fand in einem Museum statt, zusammen mit einem gemischten Chor aus Schweden und einem High-School-Chor aus den USA.

Die Literatur der Chöre war komplett unterschiedlich. Der schwedische Chor wurde begleitet von einem Pianisten und einem Kontrabass, der amerikanische Chor sang vor allem Lieder amerikanischer Komponisten. Unser Programm war bunt gemischt, mit heimatlichen Grundzügen.

Nach dem Konzert wurde natürlich viel geredet. Wie lange Probt ihr? Wie alt seid ihr? Woher kommt ihr? Vor allem mit dem High-School-Chor gab es ganz witzige Gespräche. Es war interessant die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu auszufragen.

«Ein Festival der Begegnungen»

Die European Choir Games waren sehr beeindruckend. Es ist unglaublich spannend Chöre aus verschiedenen Winkeln der Erde zu sehen und mit ihnen zu reden. So ein Festival schweisst aber vor allem den eigenen Chor zusammen. Gemeinsam an einem Projekt arbeitet, konzentriert auf der Bühne stehen und anschliessend zusammen den Erfolg feiern. Das bringt einen Chor wirklich zusammen. Göteborg war wirklich eine Spitzenzeit.

Flurin Clalüna