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Musik 25.11.2019

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Gesangstechnik für Chöre

Das Einsingen ist ein spielerischer Moment. Man lässt seine inneren Barrieren fallen, um ein vertrautes Klima zu schaffen unter den Sängerinnen und Sänger. Man arbeitet daran, sich gegenseitig zu hören.

Was bringt ein Einsingen? Viele Gründe sprechen dafür:

– Man richtete seinen Körper für das Singen ein.

– Man weckt seine Stimme.

– Man macht den Sängerinnen und Sängern die Gesangstechnik bewusst.

– Man kann technische Probleme beim späteren Singen bereits vorwegnehmen.

– Man stellt die Sängerinnen und Sänger auf das gegenseitige Hören und die Kommunikation untereinander ein.

Diese Arbeit an der Gesangstechnik darf nie abgeschlossen sein nach dem Einsingen, sondern muss sich über die Arbeit an dem Repertoire fortsetzen.

Das Einsingen sollte optimalerweise circa 15-20 Minuten dauern. Wichtig ist, dass man die Haltung und Gesangseinstellungen kontrolliert. Um die Höhe zu erreichen, braucht es viel Raum in der Kehle und im Zwerchfell und die Verankerung im Körper. Das Problem der Stütze kann man so lösen, dass man viel Ausdruck und Emotionen beim Singen zeigt. Wichtig ist dabei, eine Balance zwischen dem individuellen Ausdruck und dem Hören auf die anderen zu finden. Alles Chorsänger*in muss man so weit wie möglich hören. Wenn man den ganzen Chor hört, passt man seine Persönlichkeit an den Chor an, ohne dabei seine eigene Gesangspersönlichkeit zu verlieren. Wichtig ist, dass die Sängerinnen und Sänger die gleichen Vokalfarben haben und jede*r sein ganzes Engagement zeigt.

Wie baut man ein Einsingen auf:

Körper: Entspannen (Dehnung, Gähnen, Massage), Tönen (Klopfen), Haltung, Atmen (lang und kurz), Phonation  (stimmhafte Konsonanten zuerst: j, l, m, n, r gerollt, v , z, dann geschlossene Vokale u, o. Dann arbeiten an der Farbe der Vokale, die von einem Vokal zum anderen übergehen. Erkundung des gesamten Sortiments. Dabei immer daran denken, dass der Klang rund, voll und engagiert sein muss.

Um die ideale Haltung zu spüren, wechseln Sie von rohen Spaghetti zu gekochten Spaghetti, rohe Spaghetti = zu eng, gekochte Spaghetti, zu weich, finden Sie die al dente-Haltung zum Singen!

Maximaler Abstand zwischen Brustbein und Zwerchfellansatz

Wenn Sie sitzen, wechseln Sie von der S-Körperform (müde) zur I-Form (aufrecht und dynamisch).

Behalten Sie den Kopf auch beim Lesen einer Partitur hoch.

Zu zweit an einem Seil ziehen, sich anschauen: komm komm komm komm auf einer Melodie. Dann hält jeder eine der Noten, die wir unten sehen:

Machen Sie bei einer anderen Vokalise eine klare, aber sanfte Geste mit Arm und Hand zu sich. Es ist eine ungewöhnliche Geste, weil man den Klang wieder auf sich selbst zurückbringt.
Der Dirigent macht ein oder zwei Takte mit konsonanten Rhythmen vor, die vom Chor wiederholt werden. Fügen Sie ein wenig Body Percussion hinzu.
Rhythmisches Lachen Chorleiterin, dann Chor, sehr theatralischer und snobistischer Klang.
Kanonische Übungen für das Hören
Reihenfolge der Vokale: oder u o a e i (von dunkel bis hell, ohne dass sich der Stimmsitz ändert)
Vokalisieren mit Wechsel Stakkato und Legato und die Freude am Stakkato im Legato bewahren.
Machen Sie eine Vokalise, indem Sie sich in emotionale Einstellungen versetzen (Zärtlichkeit, Leidenschaft, Wut, Freude....).

Physiologie der Stimme auf Französisch

Thierry Dagon (Übersetzung: Isabelle Schmied)