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Erfolgreiche Verbandsarbeit: #3 Social Media
Erfolgreiche Verbandsarbeit: #3 Social Media
Social Media sind in aller Munde. Viele von uns benutzen sie tagtäglich, beispielsweise um mit Doodle ein Meeting zu planen, etwas auf Facebook zu posten oder über eine Dropbox Daten auszutauschen. Aber was gehört eigentlich alles dazu? Welche Vor- und Nachteile haben sie? Und welche Ziele verfolgt man mit Social Media? Diese Fragen sollen in diesem Artikel angegangen werden.
Die bunte Welt der sozialen Medien
In der Fülle der verschiedenen Tools ist es leicht möglich, den Überblick zu verlieren. Die Fachstelle Vitamin B hat für eine erste Orientierung ein Überblicksblatt mit Tipps erstellt, das zeigt, was alles zu Social Media gehört und für welche Zwecke man welche Tools verwenden kann. Grob lassen sich drei Bereiche der Social Media unterscheiden: Die Organisation im Verein, die Kommunikation im Verein und die Öffentlichkeitsarbeit. Wir gehen hier vor allem auf die Bereiche Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit ein.
Webseite als digitale Grundlage eines Vereins
Für alle Kantonalgesangsverbände ist es seit mehreren Jahren üblich, eine Webseite zu unterhalten. Laut Jo Peeters, Verantwortlicher für die digitalen Medien bei «Aargau singt» ist die Webseite «das digitale Aushängeschild» des Verbands. Auf dieser solle man alle nötigen Informationen rasch finden. Mittels eines Kontaktformulars auf der Webseite ist es beispielsweise auch möglich, sich für Kurse anzumelden.
Valérie Jaquier, Verantwortliche für der Webseite bei der Waadtländer Sänger*innenvereinigung (SCCV) betont: «Wir hatten den Wunsch und das Bedürfnis, neben der Zeitung «A l'Unisson» jederzeit zugänglich zu sein. Das war wichtig, um so aktuell wie möglich zu sein, mit frischen Informationen (BAG-Regeln, etc.), Konzertdaten, Dirigentensuche.». Die Webseite der SCCV www.choeur.ch wird sehr häufig besucht, alleine in den letzten sieben Tagen laut Statistik 550 mal. Der Verband benutzt seit zwei Jahren auch soziale Medien, um auch im digitalen Raum eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten und Interessierten zu bilden.
Vorteile von Social Media
Mit Social Media ist es einfach und rasch möglich, Neuigkeiten zu posten. Die Beiträge können geteilt und kommentiert werden und man kann «Follower» werden, um sich jederzeit und unmittelbar über Neuigkeiten zu informieren. Ein zentrales Ziel der Social Media ist es, eine Interessen-Gemeinschaft aufzubauen, was gerade auch für einen Gesangsverband tolle Möglichkeiten bietet. So haben die Bündner Chöre eine WhatsApp Gruppe gebildet, wie Lucretia Bärtsch, Präsidentin der Bündner Chöre berichtet. Wenn ein Chor dem Sekretariat des Verbands ein Konzert meldet, wird dieses einerseits im Konzertkalender auf der Webseite www.buendner-choere.ch eingetragen und andererseits im WhatsApp Chat veröffentlicht. Im Chat können die Chöre auch selbst auf ihre Konzerte aufmerksam machen. Dies hat den grossen Vorteil, dass man gezielt die Leute anschreiben kann, die sich für diese Konzerte interessieren und die Information direkt auf ihr Smartphone erhalten.
Die Bündner Chöre sind im Bereich digitale und soziale Medien schon weit fortgeschritten. Seit 2017 haben sie einen eigenen Facebook-Account und vor kurzem mit der Ausschreibung des Video-Wettbewerbs #klappeauf einen Instagram-Kanal eröffnet. Ende 2020 wurde zudem mit dem Projekt «Adventskalender» ein YouTube-Kanal eröffnet, den sie auch für weitere Projekte, wie den Video-Wettbewerb #klappeauf verwenden werden.
Social Media bieten auch die Chance, einen Verband in der Öffentlichkeit bekannter zu machen. So erzählt Tanja Däscher, dass das romanische Fernsehen ein Interview mit einer Dirigentin gebracht hat, die die Bündner Chöre erwähnte – mit einem Link wurde direkt auf die Website verwiesen. Das ist eine tolle Möglichkeit, dem Verband und seinen Chören eine grössere Aufmerksamkeit zu verschaffen.
Diesen Punkt führt Jo Peeters weiter aus: So böten die neuen Medien die Möglichkeit, den direkten Kontakt zu den Verbandssänger*innen und anderen Interessengruppen zu pflegen, sowie neue Mitglieder anzusprechen. Sie seien ein wirksames Mittel, um den Bekanntheitsgrad und das Image des Verbands zu steigern. Auch bei Aargau singt benutzt man Facebook und YouTube. Der seit zehn Jahren betriebene YouTube -Kanal beherbergt bereits 346 Videos und zählt aktuell für 159 Abonnentinnen – eine beeindruckende Zahl! Über Facebook wirbt der Verband vor allem für öffentliche Veranstaltungen, wie beispielsweise das Chorfestival in Brugg.
Von Vorteil ist es, eine Person als Verantwortliche für die sozialen Medien zu bestimmen. Bei der SCCV ist jemand für die Webseite und jemand für die sozialen Medien zuständig. Aus Sicht von Valérie Jaquier liesse sich mit einer stärkeren Verbindung von Internetseite und soziale Medien einen noch zielgerichteteren digitalen Medienauftritt gestalten.
Nachteile von Social Media
Natürlich gibt es auch Herausforderungen im Umgang mit sozialen und digitalen Medien. Es ist wichtig, die Inhalte regelmässig zu aktualisieren, neue Beiträge zu posten, damit die Follower am Ball bleiben. Die Inhalte sind kurzlebig und brauchen regelmässige Updates. Jo Peeters sieht eine grosse Herausforderung im Bereich der visuellen Kommunikation. Bis vor ein paar Jahren genügte es, gute Fotos heraufzuladen. Heute seien mehr denn je Kurz-Videos gefragt, das geschriebene Wort verlöre an Bedeutung. Es scheint zentral zu sein, immer mit der Zeit zu gehen und keinen Trend zu verpassen
Ebenso ist der Aufbau einer Community mit viel Arbeit verbunden. Tanja Däscher möchte den Kontakt zu Chören, die auf sozialen Medien schon aktiv sind, noch stärker pflegen. Dies ist jedoch auch mit Aufwand verbunden und es braucht viele Social Media-affine Chöre, um eine grosse digitale Gemeinschaft aufzubauen.
Zielgerichtetes Vorgehen ist wichtig
Um soziale Medien möglichst gewinnbringend einzusetzen, ist es am besten, wenn man sich als Verband Ziele setzt, die man mit digitalen Medien erreichen will, schreibt die Fachstelle Vitamin B. Dies betont auch Tanja Däscher: «Man muss eine Strategie haben und sich fragen ‚Was wollen wir und wie kann ich an gutes Material kommen?‘» Die Bündner Chöre lassen sich für ihre Social Media-Strategie von einem Marketingbüro beraten, um möglichst zielgerichtet vorzugehen.
In eigener Sache
Die schweizerische Chorvereinigung ist selbst noch ein Neuling im Bereich Social Media. Sie hat die Gestaltung eines neuen Internetauftritts in Angriff genommen – und selbstverständlich werden neu auch die sozialen Medien miteinbezogen.
Facebook, Instagram und YouTube bei den Kantonalgesangsverbänden
Facebook:
SCCV: https://www.facebook.com/SocieteCantonaledesChanteursVaudois/#
Bündner Chöre: https://www.facebook.com/buendnerchoere/
Freiburger Chorvereinigung: https://www.facebook.com/groups/federationfribourgeoisedeschorales/
Appenzellischer Chorverband: https://www.facebook.com/Appenzellischer-Chorverband-805709576306858/
Verband Walliser Gesangsvereine: https://www.facebook.com/FedSocChantValais/?ref=bookmarks
Instagram
Bündner Chöre: https://www.instagram.com/buendnerchoere/
Freiburger Chorvereinigung: https://www.chant.ch/#
YouTube
Aargau singt: https://www.youtube.com/channel/UCWqnserSidYZkjSc8WmVeVg?view_as=subscriber
Bündner Chöre: https://www.youtube.com/channel/UCjb6qrviL3HYNlBorp730eQ/featured
Freiburger Chorvereinigung: https://www.youtube.com/channel/UC6en_FEEfpWoB9KTleEL9Ig
Link zu den Webseiten der Kantonalverbände:
https://usc-scv.ch/index.php?pid=90&l=%20de
Weitere Informationen und Hilfestellungen digitalen und sozialen Medien auf der Webseite von Vitamin B:
https://www.vitaminb.ch/vereinsthemen/kommunikation/website-social-media
Isabelle Schmied