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Die Stimme im Winter
Kälte, trockene Luft und Erkältungen mag unsere Stimme überhaupt nicht. Doch gerade in der kalten Jahreszeit gibt es viele Anlässe zum Singen: Adventskonzerte, Gottesdienste an den kirchlichen Feiertagen und Neujahrsauftritte. Kalte Tage können aber leider unerwünschte Spuren auf unserer Gesangsfähigkeit hinterlassen.
Halten Sie sich warm
Um die Geschmeidigkeit unserer Stimme zu erhalten, ist es deshalb wichtig, vorbeugende Massnahmen zu ergreifen. In erster Linie ist die Aufrechterhaltung der Körperwärme von entscheidender Bedeutung. Hüllen Sie sich in warme Kleidung ein, schützen Sie Ihren Hals mit einem Schal und tragen Sie eine Mütze, um Ihren Kopf warm zu halten.
Bei bitterer Kälte hilft das Atmen durch die Nase, um die Luft zu befeuchten und zu erwärmen, bevor sie Ihre Stimmbänder erreicht Dies verringert die Gefahr von Irritationen. Ein Problem, auf das Chorsänger:innen nicht immer achten: Sie proben in gut geheizten Räumen und beanspruchen Ihre Stimmbänder zwei Stunden lang voll. Dann verlassen sie den Raum und unterhalten sich im Freien, was den Kehlkopf ziemlich schockieren kann! Eine Vorsichtsmassnahme: Ziehen Sie den Schal vor Mund und Nase hoch. Dies ist vielleicht nicht sehr elegant und hemmt die Stimmlautstärke, aber es schützt ein bisschen.
Trinken Sie viel
Auch die Flüssigkeitszufuhr spielt eine Schlüsselrolle bei der Erhaltung der Stimme. Gerade im Winter ist diese aufgrund der geheizten Räume und der trockenen Luft von entscheidender Bedeutung.
Trinken Sie den ganzen Tag über ausreichend Wasser, um die Schleimhäute im Rachenraum optimal mit Feuchtigkeit zu versorgen. Ebenso schluckt man so viel. Das Schlucken beruhigt den Kehlkopf. Warme Getränke wie Kräutertees können zusätzliche Linderung verschaffen und gleichzeitig mögliche Reizungen lindern. Beim ersten Kribbeln hat sich Salbeitee bewährt.
Was tun bei Erkältungen
Trotz aller Vorsichtsmassnahmen kommt es jedoch manchmal vor, dass die Kälte unserer Stimme zu schaffen macht und Viren oder Bakterien sich ausbreiten. Heiserkeit und im schlimmsten Fall eine Kehlkopfentzündung stellen sich dann ein. Die Singstimme bricht, kann nicht mehr in die Höhe gehen und besitzt keinen Glanz mehr. In solchen Momenten ist eine Stimmruhe zwingend erforderlich. Reden Sie so wenig wie möglich. Legen Sie regelmässige Pausen ein, damit sich Ihre Stimmbänder erholen können. Aber flüstern Sie auf keinen Fall. Dies belastet die Stimme noch mehr.
Wenn Ihre Halsschmerzen nicht durch Viren verursacht werden, gehen Sie zur Probe, hören Sie zu und singen Sie in Ihrem Kopf. Wenn Ihre Halsschmerzen durch Viren verursacht werden, seien Sie «egoistisch» und teilen Sie Ihre Schmerzen nicht mit anderen.
Auch der Einsatz von natürlichen Heilmitteln kann den Heilungsprozess beschleunigen. Gurgeln mit Salzwasser kann den Hals beruhigen, indem es die Entzündung hemmt, während Dampfinhalationen die Atemwege befeuchten und Heiserkeit lindern können. Dazu können bei Bedarf einige Tropfen der passenden ätherischen Öle zugegeben werden, die helfen, die Bronchien zu befreien. Wenn die Symptome anhalten, sollten Sie unbedingt eine medizinische Fachkraft aufsuchen. Ein Arzt kann den Ernst der Lage einschätzen und gegebenenfalls geeignete Medikamente verschreiben.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir durch einen klugen Umgang mit der Kälte und durch gesunde Lebensgewohnheiten den Beschwerden, die unsere Stimme bedrohen, vorbeugen können, damit wir das Singen auch in der Winterzeit unbeschwert geniessen dürfen. Im Ernstfall kann die richtige Pflege unsere Stimme bald wiederherstellen.
Thierry Dagon (Übersetzung Isabelle Schmied)